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Fed erhöht Leitzins um 0,75 Prozentpunkte

Die US-Notenbank Fed erhöht den Leitzins um weitere 0,75 Prozentpunkte, um gegen die Inflation anzukämpfen

Die US-Notenbank Fed hat nach Juni und Juli 2022 zum dritten Mal in Folge den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte erhöht. Insgesamt hat die Fed den Leitzins allein im Jahr 2022 zum fünften Mal erhöht. Damit liegt der Leitzins in den USA aktuell in einer Spanne zwischen 3,00 % bis 3,25 %. Grund für die Geldpolitik der Fed ist die hohe Inflation, die durch Anhebungen des Leitzinses gedämpft werden soll. Vor diesem Hintergrund besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Fed beim Kampf um die Inflation, den Arbeitsmarkt und die Konjunktur stark ausbremst.

Die Inflationsrate in den USA ist im Juni auf 9,1 % angestiegen und hat den höchsten Wert seit mehr als 40 Jahren erreicht. Im Juli und im August ist die Inflationsrate zwar wieder leicht zurückgegangen, befindet sich jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau von aktuell 8,3 %. Den Einschätzungen der Fed folgend ist diese Inflationsrate immer noch zu hoch. Die Prognosen deuten auch auf keinen weiteren Abschwung der Inflationsrate hin, denn die Fed erwartet für dieses Jahr deutlich geringeres Wirtschaftswachstum als noch vor drei Monaten und prognostiziert für 2022 ein Wachstum von lediglich 0,2 %. Für das Jahr 2023 geht die Fed von einem Wachstum von 1,2 % aus und adjustiert auch hierfür die Prognose deutlich nach unten. Die Auswirkungen der rasanten Zinserhöhungen in den USA können insbesondere für Technologieunternehmen negativ sein, da diese Unternehmen einen hohen Kapitalbedarf haben. Die Sorge, dass die Geldpolitik der Fed zu aggressiv ist und dadurch die Wirtschaft schwächt, ist groß. An den US-Börsen waren der Dow Jones und der Nasdaq unmittelbar nach der Fed-Entscheidung ins Minus gerutscht. Beide Indizes haben auf einem Mehrmonatstief geschlossen.

Trotz der Leitzinserhöhungen dieses Jahr geht die US-Notenbank von einer Inflationsrate für 2022 von durchschnittlich 5,4 % aus. Die Prognose im Juni 2022 lag noch bei 5,2 %. Die Inflationserwartungen der Fed wurden seit der Corona-Pandemie bereits häufiger nach oben korrigiert. Aufgrund der weiterhin anhaltenden hohen Inflationserwartungen gehen Marktteilnehmer von weiteren Anhebungen der Leitzinsen dieses Jahr aus.

Die Bekämpfung der hohen Inflation wird vor allem durch die Zinsanhebungen der Zentralbanken gesteuert. Fed-Chef Powell vermittelt die klare Botschaft, dass die Fed bereit ist eine Rezession zu akzeptieren, wenn dadurch die hohe Inflation bekämpft wird.

Die Zinspolitik beeinflusst nicht nur die inländische Wirtschaft, sondern zeigt auch Auswirkungen auf die Währung. Die Weltleitwährung US-Doller gewinnt an Rückenwind durch die kräftigen Zinserhöhungen der Fed, wodurch sich der US-Dollar in Richtung seines jüngsten 20-Jahres-Hochs bewegt. Der Euro hat bereits rund zwölf Prozent an Wert gegen den US-Dollar verloren und fiel sogar erstmalig seit vielen Jahren unter die Parität zum Dollar. Seither schwankt der Euro eng um die Parität. Weitere Zinserhöhungen würden den Dollar weiter stärken.

Zum Vergleich: Die EZB hat zuletzt am 08.09.2022 ihren wichtigsten Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent angehoben. Äußerungen aus der EZB und die globale Lage lassen derzeit kaum Zweifel daran, dass die EZB bei ihrer nächsten Sitzung am 26.09.2022 die Zinsen noch einmal kräftig erhöhen wird. Im Dezember 2022 könnte dann ein weiterer Schritt folgen. An den Märkten wird für Ende des Jahres 2022 ein Zinsniveau von 2,50 % in der Euro-Zone erwartet. Eine wichtige Rolle spielen dabei aber die Zinsvorgaben aus den USA. Die EZB kann sich schon wegen der Wirkung der Zinsdifferenz auf den Euro nur bedingt davon abkoppeln. Insofern bleibt die Entwicklung des EZB- Leitzinses abzuwarten. Aber sicher scheint: Tendenz steigend.

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